Der Textilsektor ist für eine Reihe von Umweltauswirkungen wie den Klimawandel verantwortlich. Noch verfolgt er keine nachhaltigen Produktions- und Verbrauchsmuster: Immer mehr Textilien werden produziert und konsumiert – daher ist eine Trendwende von einer linearen zu einer zirkulären und nachhaltigen Textilkette erforderlich. Dieser Artikel stellt den Hintergrund, den methodischen Ansatz und die Ergebnisse eines partizipativen Modells zur Textilentwicklung vor. Im kommerziellen B2B-Bereich haben Forschende gemeinsam mit Anwender*innen drei textile Prototypen entwickelt und über mehrere Monate in drei Anwendungsbereichen erprobt. Die Textilentwicklung berücksichtigte die Anforderungen der Faserregeneration im Produktdesign und konzentrierte sich auf innovative, chemische Recyclinglösungen. Die drei nachhaltig ausgerichteten Textilien hat das Projekt verschiedenen textiltechnologischen Tests unterzogen. Eine Ökobilanz analysierte das Umweltprofil der entwickelten Textilien und verglich diese mit Referenztextilien, die derzeit verwendet werden.

Insgesamt zeigt sich, dass die drei Textilien qualitativ mit herkömmlichen Referenztextilien mithalten können und im Vergleich zu diesen erhebliche Umweltvorteile aufweisen. In einer Nutzerbefragung wurden zwar Bedenken hinsichtlich eines hohen Kunstfaseranteils geäußert, eine generelle Ablehnung von Recyclingfasern wurde jedoch nicht festgestellt. Die Ergebnisse zeigen, dass eine nachhaltige Transformation der Textilkette möglich ist und diese bei der Faserzusammensetzung ansetzen muss – das Recycling ist dagegen von untergeordneter Bedeutung.