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Beteiligungsprozesse als Konsensmanufaktur? Bürger*innenräte im Bereich Ernährungspolitik

Der Artikel analysiert Bürgerbeteiligungsprozesse im Kontext der Ernährungspolitik und deren Fähigkeit, Konsens in kontroversen Themenbereichen zu erzielen. Untersucht werden der „Bürgerrat Ernährung im Wandel“ (2023/2024), der „Bürgerrat Klima“ (2021) und der „Bürger*innen-Dialog Nachhaltige Ernährung“ (2022/2023). In diesen Prozessen entwickeln zufällig ausgewählte Bürger*innen unter der Anleitung von Expert*innen politische Handlungsempfehlungen. Zu den zentralen Empfehlungen zählen die Verbesserung des Angebots an gesunden und nachhaltigen Mahlzeiten in öffentlichen Einrichtungen, die Förderung nachhaltiger Ernährungsweisen durch finanzielle und steuerpolitische Maßnahmen sowie die Einführung eines Umwelt- und Gesundheitslabels für Lebensmittel.

Diese Empfehlungen decken sich weitgehend mit wissenschaftlichen Empfehlungen und politischen Zielen. Der Artikel verdeutlicht, dass Bürger*innen eine aktive Ernährungspolitik zugunsten gesünderer und nachhaltigerer Ernährungsmuster einfordern und in der Lage sind, sich in komplexe Themen einzuarbeiten und eine Perspektive einzunehmen, die sowohl bürgerliche als auch staatliche Interessen einbezieht. Der respektvolle und konsensorientierte Dialog, der in den Bürgerbeteiligungsprozessen gepflegt wird, steht im starken Kontrast zur häufig polarisierenden politischen Rhetorik und könnte populistischen Tendenzen entgegenwirken. Zudem wird die Bedeutung von aufsuchender Beteiligung hervorgehoben, um auch schwer erreichbare Bevölkerungsgruppen aktiv einzubeziehen. Insgesamt zeigt der Artikel, dass Bürgerbeteiligungsprozesse ein effektives Mittel sein können, um gesellschaftlich breit abgestützte und konsensorientierte politische Empfehlungen zu entwickeln und umzusetzen.

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