Liebe Leser*innen,

haben Sie schon eine Balkonsolaranlage oder denken Sie darüber nach? Nie ist es leichter gewesen, eigenen Strom zu erzeugen. Doch schon seit den Anfängen des Ausbaus erneuerbarer Energien wirken Bürger*innen bei der Energiewende aktiv mit. Der Erfolg der Energiewende wäre ohne das Engagement vieler Pioniere, die lokal Alternativen erprobten, nicht möglich gewesen. Warum Energiegemeinschaften, die sich vor Ort engagieren, auch weiterhin unverzichtbar für die Energiewende sind und wie sie als Säule des klimaneutralen Energiesystems gestärkt werden können, erklären Wissenschaftler*innen unserer Nachwuchsgruppe Steuerboard Energie in einem aktuellen Politikpapier. Ihre Empfehlungen: klare Förderbedingungen schaffen, Bürger*innen besser informieren und Hürden sowie Bürokratie abbauen.

Als zentrales innovationspolitisches Instrument baut die Bundesregierung derzeit die Deutsche Agentur für Transfer und Innovation (DATI) auf. Wir sind froh und stolz, dass sich unser Projekt CommunitE-Innovation in der Förderrichtlinie DATIpilot vom Bundesforschungsministerium unter einer großen Anzahl an Einreichungen durchgesetzt hat. In dem Vorhaben verfolgen wir das Ziel, eine bundesweite Innovationscommunity für Bürgerenergie aufzubauen.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Sommer und freuen uns darauf, Sie nach den Ferien wieder mit Neuigkeiten aus dem IÖW zu versorgen.

Ihr Richard Harnisch
Leiter Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation

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Aktuelles aus dem IÖW

Energiegemeinschaften fördern: Was die Politik jetzt tun sollte

Tausende Bürger*innen setzen sich vor Ort für die Energiewende ein. Sie sind Teil von Energiegemeinschaften und investieren in lokal erzeugte erneuerbare Energien. Forschende vom IÖW, der Leuphana Universität Lüneburg und dem Ecolog-Institut zeigen in einem aktuellen Politikpapier die hohe Relevanz der Energiewende von unten auf und weisen darauf hin, dass die Potenziale viel höher seien als bislang ausgeschöpft. 

Die Autor*innen Dr. Swantje Gährs, Dr. Lars Holstenkamp und Hannes Bluhm empfehlen der Politik, klare Förderbedingungen zu schaffen, die Bürger*innen besser zu informieren und Hürden sowie Bürokratie abzubauen. Nur so könne es gelingen, den Zielvorgaben der Europäischen Union zu folgen: Diese sehen vor, dass in jedem Ort mit mehr als 10.000 Einwohner*innen mindestens eine Energiegemeinschaft entstehen soll.  

► Mehr erfahren und Download Politikpapier 

DATIpilot: Neues Projekt baut Bürgerenergie-Innovationscommunity auf

Foto: Bündnis Bürgerenergie e. V.

Bei der Energiewende spielen Bürgerenergiegemeinschaften wie Energiegenossenschaften oder Vereine eine wichtige Rolle. Um das Innovationspotenzial solcher Zusammenschlüsse zu stärken, fördert das Bundesforschungsministerium (BMBF) das neue Projekt „CommunitE-Innovation“. Ziel des Vorhabens von Bündnis Bürgerenergie, IÖW und 100 Prozent Erneuerbar Stiftung ist es, eine bundesweite Bürgerenergie-Innovationscommunity aufzubauen. 

Das Vorhaben ist eines von 20 neuen DATIpilot-Projekten, das sich in einem Auswahlverfahren aus über 480 eingereichten Projektskizzen durchgesetzt hat. Das Projekt startet voraussichtlich Anfang 2025 und wird über vier Jahre gefördert. Ziel des Projekts ist es, die bundesweite Bürgerenergie-Community als erste Anlaufstelle für alle Fragen rund um die Einführung neuer und die Stärkung etablierter Konzepte im Bereich der gemeinschaftsgetragenen Energieversorgung aufzubauen. 

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Bernd Hirschl in Klimabeirat Brandenburg berufen

Mitglieder des Wissenschaftlichen Klimabeirats Brandenburg mit Klimaschutzminister Axel Vogel (Foto: Vivian Kramer/MLUK)

Professor Bernd Hirschl vom IÖW ist in den neuen Wissenschaftlichen Klimabeirat des Landes Brandenburg berufen worden. Das Gremium wird die Landesregierung bei der Erreichung seiner Klimaschutzziele beraten und begleiten. Die Einrichtung des zwölfköpfigen Klimabeirats ist Teil des Klimaplans, den die Landesregierung im März 2024 beschlossen hat. Das dem Klimaplan zugrundeliegende Gutachten hatte das IÖW unter Leitung von Bernd Hirschl gemeinsam mit Partnern im Auftrag des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) des Landes Brandenburg erarbeitet.

„Um klimaneutral zu werden, ist es wichtig, dass die Metropolregion Berlin-Brandenburg eng zusammenarbeitet“, so Hirschl. „Daher ist es mir ein besonderes Anliegen, inhaltliche Brücken zwischen den Klimaschutzmaßnahmen der Länder Berlin und Brandenburg zu bauen und Kooperationsbedarfe und -möglichkeiten aufzuzeigen.“ Hirschl ist zudem seit der Gründung im Jahr 2017 Mitglied und Sprecher des Klimaschutzrates Berlin.

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Repack-Netzwerk: Newsletter fördert Wissenstransfer zu Innovationen bei nachhaltigen Lebensmittelverpackungen

Der Einsatz von Einweg-Lebensmittelverpackungen aus Kunststoffen hat in den letzten Jahren beständig zugenommen. Neben dem erheblichen Ressourcenverbrauch belastet das die Umwelt durch Makro- und Mikroplastik und besorgt auch die Verbraucher*innen. Doch die Branche wandelt sich: Innovationsprojekte entwickeln neue Lösungen, um Lebensmittel nachhaltiger zu verpacken und den Einsatz von Kunststoffen zu reduzieren. Um das Wissen hierzu noch stärker in die Breite zu tragen, informiert der Newsletter des RePack-Netzwerks ab sofort über Neuigkeiten aus zwölf Innovationsprojekten zur Reduzierung von Kunststoffverpackungen entlang der Lebensmittelkette sowie über News und Termine aus der Verpackungsbranche. Das Netzwerk versammelt Akteure aus Universitäten, Forschungseinrichtungen, Wirtschaft und Handel unter einem Dach und wird vom IÖW gemeinsam mit Partnern im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) umgesetzt.

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Wer sind die Gesichter hinter dem RePack-Netzwerk sind und woran arbeiten die Projekte? 

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Blog Postwachstum

Nach der Europawahl: (Post-)Wachstum in der EU?

Die Europawahl bestimmte auch im Juli die Debatten auf dem Blog Postwachstum. Lasse Steffens ordnet das unangefochtene Wachstumsparadigma des gestärkten konservativ-rechten Lagers im EU-Parlament in Fragen europäischer und internationaler Machtdynamiken ein. 

Natur- und Umweltschutz, alternatives Wirtschaften und Wachstumskritik galten lange als Domänen der politischen Linken. Gegen diese Selbstverständlichkeit kämpfen rechte Akteur*innen nun immer systematischer an. Yannick Passeick untersucht die Gefahren einer Vereinnahmung des Postwachstumsdiskurses durch die ‚Neue Rechte‘. 

Marion Krämer und Timo Kretschmer stellen dar, wie sich durch transformatives Lernen der Wandel hin zu einer Postwachstumsgesellschaft gestalten lässt.

► www.postwachstum.de

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Termine

19. September 2024: Das IÖW bei der LABOR.A 2024

Lässt sich eine Just Transition angesichts von Polykrise und zunehmender Desintegration von Politik und Gesellschaft überhaupt noch umsetzen? Dieser doppelten Herausforderung lässt sich nur begegnen – so die Ausgangsthese des Impulses von IÖW-Referentin Helen Sharp auf der LABOR.A 2024 in Berlin – wenn ein produktives Zusammenwirken an der Schnittstelle von Staat und Zivilgesellschaft gelingt. 

Aber wie steht es um eben jene Schnittstelle? Dieser Frage hat sich das Projekt „Den Wandel verhandeln, die Just Transition gestalten“ gewidmet und mit Akteur*innen aus Politik und Zivilgesellschaft diskutiert, mithilfe welcher institutionellen Strukturen nicht nur sozial-ökologische Transformationsprozesse verhandelt, sondern auch der zunehmenden Entfremdung von Politik und Gesellschaft etwas entgegengesetzt werden kann. Der Impuls gibt Einblicke in die Ergebnisse des Projekts.

Datum: 19. September 2024
Ort: Berlin und online
Veranstalter: Hans-Böckler-Stiftung

► Zur Agenda der Veranstaltung

20. September 2024 | Online-Workshop: Klimaanpassung in der beruflichen Bildung

Bildung und Kapazitätsaufbau zu Klimawandelfolgen und Anpassung sind zentrale Grundlagen für den Aufbau von Klimaresilienz in unserer Gesellschaft. Ein Forschungsvorhaben von Umweltbundesamt, Bundesinstitut für Berufsbildung, Institut für ökologische Wirtschaftsforschung und Gesellschaft für wirtschaftliche Strukturforschung untersucht, wie das Thema Klimawandelanpassung in ausgewählten Bereichen der beruflichen Bildung und Hochschulbildung verankert werden kann. Auf diesem Workshop werden Ergebnisse vorgestellt und es soll diskutiert werden, wie das Thema Klimaanpassung in Aus-, Fort- und Weiterbildung vermehrt adressiert werden kann.

Der Workshop findet im Rahmen der Woche der Klimaanpassung statt.

Datum: 20. September 2024
Ort: Online
Veranstalter: Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung im Umweltbundesamt, Bundesinstitut für Berufsbildung, Institut für ökologische Wirtschaftsforschung

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25. September 2024 | Tagung: Artenvielfalt in jedem Garten – Wie Kommunen eine biodiversitätsfreundliche Gestaltung von Privatgärten fördern können

Das Artensterben erfordert in allen Städten und Gemeinden beherztes Handeln. Beim kommunalen Artenschutz spielen Privatgärten bisher jedoch kaum eine Rolle. Welchen Beitrag kann naturnahes Gärtnern zum Artenschutz leisten und wie können Kommunen es fördern? Darüber diskutieren wir mit kommunalen Vertreter*innen und stellen Empfehlungen aus dem Projekt gARTENreich vor.

Datum: 25. September 2024
Ort: Gütersloh – und im Livestream
Veranstalter: IÖW und Stadt Gütersloh, Fachbereich Umweltschutz

► Programm und Anmeldung

1. Oktober 2024 | Fachtagung: Artenschutz in der Baustoffindustrie: Biodiversität ganzheitlich managen

Wie können Rohstoffunternehmen Lebensräume für seltene Arten schaffen und Biodiversitätserfolge messen? Das Projekt aus der BMBF-Forschungsinitative zum Erhalt der Artenvielfalt (FEdA), dem eine einjährige Konzeptionsphase vorausgegangen ist, zielt darauf ab, Biodiversität in aktiven Rohstoffgewinnung zu erhalten und zu fördern. Bei der Fachtagung „Artenschutz in der Baustoffindustrie: Biodiversität ganzheitlich managen“ werden die Ergebnisse des Projektes präsentiert und diskutiert. Bringen Sie auch Ihre Expertise ein und melden Sie sich zur Veranstaltung an.

Datum: 1. Oktober 2024
Ort: Bonn
Veranstalter: Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, NABU, Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels, Institut für Landschaftsökologie der Universität Münster

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11. Oktober 2024 | Fachtagung: Parks und Gärten für lebenswerte Städte

Parks, Kleingartenanlagen und Gemeinschaftsgärten sind für eine nachhaltige Stadtentwicklung essenziell, konkurrieren aber mit anderen Nutzungen um knappe Flächen. Wie können ihre Potenziale für Klimaresilienz und Lebensqualität noch stärker genutzt werden? Um diese Leistungen sichtbar zu machen und zu stärken, laden wir Sie zu einem Austausch mit Fachleuten aus Wissenschaft, Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft ein. Im Fokus stehen zum einen neue umweltökonomische Erkenntnisse zum Wert urbaner Gärten und Parks für nachhaltige Stadtquartiere. Zum anderen geht es um die in unseren Reallaboren erprobten praktischen Ansätze zur Schließung von Wasser- und Stoffkreisläufen und zur Stärkung der Klimaresilienz in Gärten und Parks. Die Veranstaltung findet im Projekt GartenLeistungen statt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.

Datum: 11. Oktober 2024, 09:00–17:00 Uhr
Ort: Berlin
Veranstalter: Projektverbund GartenLeistungen

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13. November 2024 | Energiewendedialog: Soziale Innovationen im digitalisierten Energiesystem – Regionale Transformationsprozesse gemeinsam gestalten

Die Energiewende ist einer der größten gesellschaftlichen Transformationsprozesse: Die Struktur des Energiesystems und der Umgang mit Energie wandeln sich grundlegend. Unterschiedliche Akteure aus Zivilgesellschaft, Markt und Staat erproben regional und lokal neuartige Ansätze. Dabei spielen soziale Innovationen – neue soziale Beziehungen und Organisationsformen der Energieversorgung – eine bedeutende Rolle. 

In der Dialogveranstaltung stellen wir das Projekt „Partizipation im digitalisierten Energiesystem durch soziale Innovationen“ (PaDiSo) vor, das sowohl die Rolle der Kommunen im Transformationsprozess beleuchtet als auch die Herausforderungen der regionalen Energietransformation im Spannungsfeld von Dezentralisierung, Digitalisierung und sozialem Wandel.

Diskutieren Sie mit uns die Erkenntnisse aus drei Jahren anwendungsorientierter Forschung und Zusammenarbeit mit kommunalen Akteuren auf regionaler Ebene und vernetzen Sie sich bei einem Abendimbiss mit Praxisakteuren, Engagierten, Forschenden und politisch Aktiven.

Datum: 13. November 2024, 17:00–20:00 Uhr
Ort: Berlin
Veranstalter: IÖW, TU Berlin und Energieavantgarde Anhalt e. V.

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Das IÖW in den Medien

++ Energiegemeinschaften als Säule des Energiesystems etablieren ++

Energiegemeinschaften sind für die Energiewende von unten nicht wegzudenken. IÖW-Energieexpertin Swantje Gährs erklärt in der Zeitschrift Energiezukunft: Da Energiegemeinschaften sowohl im Strom- als auch im Wärmebereich umsetzbar sind, könnte potenziell der überwiegende Teil der Bürger*innen an Energiegemeinschaften teilhaben und davon profitieren. Neben der günstigen Energieversorgung haben die Energiegemeinschaften ebenfalls eine positive soziale Wirkung auf die örtliche Gemeinschaft und fördern gleichzeitig die Umsetzung sowie Akzeptanz der Energiewende.

Der Artikel berichtet auch über das neue Projekt CommunitE-Innovation, mit dem Bündnis Bürgerenergie, IÖW und 100 Prozent Erneuerbar Stiftung eine bundesweite Bürgerenergie-Innovationscommunity aufbauen wollen, um die Akteure der gemeinschaftsgetragenen Energieversorgung stärker regional miteinander zu vernetzen. „Wir erwarten, dass die dezentrale gemeinschaftsgetragene Energiewende dadurch neuen Schwung bekommt und maßgeblich dazu beiträgt, die Ausbauziele Erneuerbarer Energien zu erreichen“, so Energieexpertin Astrid Aretz vom IÖW.

Energiezukunft, 10. Juli 2024 | ► Zum Beitrag

Aus dem IÖW-Netzwerk

13. September 2024: Konferenz zu Bürgerenergie in der Energiewende des Projekts Engage mit Förderung durch das BMWK

Das Projekt Engage untersucht das Potenzial sozialer Innovationen in der Energiewende, die eine erfolgreiche und inklusive Systemtransformation ermöglichen. Zur Vorstellung und Diskussion der Ergebnisse laden die Projektpartner zur Abschlusskonferenz nach Berlin ein. Mit dabei: Sven Giegold (Grüne), Dr. Arwen Colell (Co-Founder und CPO decarbon1ze GmbH), Ralph Lenkert (die Linke) und weitere. Ziel der Konferenz ist es, die Potenziale bürgerschaftlicher Beteiligung in der Energiewende zu erkunden und den Wissenstransfer zum Thema Engagement von Bürger*innen und der einhergehenden gesellschaftlichen Akzeptanz der Energiewende voranzutreiben.

Datum: 13. September 2024, 10:00 – 16:00 Uhr
Ort: Berlin
Veranstalter: IKEM, Eueco, Bündnis Bürgerenergie und 100 Prozent Erneuerbar Stiftung

► Mehr Infos zur Konferenz

Impressum

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung GmbH (gemeinnützig)
Potsdamer Str. 105 | D-10785 Berlin
Telefon: +49-(0)30 - 884 59 4-0 | Fax: +49-(0)30 - 882 54 39
E-Mail: mailbox@ioew.de 

Redaktion: Richard Harnisch, Helena Schellig

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