Liebe Leser*innen,

im Mai tagte zum zweiten Mal der Sozial-Klimarat. Der Rat verfolgt das Ziel, Sozialverbände, Wissenschaft und Politik in den Dialog zu bringen und Vertrauen in eine ambitionierte, sozial ausgerichtete Klimapolitik zu schaffen. Wie wichtig das ist, haben die Diskussionen rund um das Gebäudeenergiegesetz oder die Kürzungen von Subventionen für Agrardiesel gezeigt. Das IÖW erforscht seit vielen Jahren, welche politischen Diskussionsräume und Entscheidungsstrukturen nötig sind, um die sozial-ökologische Transformation auszuhandeln. Bei der Tagung des Sozial-Klimarats hat unsere Kollegin Helen Sharp sich dafür stark gemacht, dass die Zivilgesellschaft beim Aushandeln einer fairen Klimapolitik mehr als bisher in den Fokus rücken sollte.

Falls Sie vorhaben, am 4. oder 5. Juni in Berlin zur Woche der Umwelt in den Garten des Schlosses Bellevue, den Amtssitz des Bundespräsidenten, zu kommen, besuchen Sie uns gerne auf dem Stand des Bundesforschungsministeriums. Dort präsentieren wir unser Tool www.stadtgruen-wertschaetzen.de, mit dem man ermitteln kann, was die Stadtbevölkerung ökonomisch davon hat, wenn ihre Stadt stärker begrünt wird – bzw. wie hoch der Verlust ist, wenn Stadtgrün verloren geht.

Mit besten Grüßen
Ihr Richard Harnisch
Leiter Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation

Aktuelles aus dem IÖW

Zweite Tagung des Sozial-Klimarats: Gemeinsamer Nenner für die Just Transition

Klimaneutral zu leben soll keine Frage des Geldbeutels sein, sondern allen Menschen offenstehen. Mit diesem Ziel setzt sich der 2023 gegründete Sozial-Klimarat für eine gerechte Klimapolitik ein. Am 15. Mai 2024 fand seine zweite Tagung in Berlin statt. Helen Sharp vom IÖW betonte in ihrem Workshop, dass die Zivilgesellschaft beim Aushandeln einer fairen Klimapolitik mehr als bisher in den Fokus rücken sollte. Die Politikwissenschaftlerin erforscht seit vielen Jahren, welche politischen Diskussionsräume und Entscheidungsstrukturen nötig sind, um die sozial-ökologische Transformation auszuhandeln. Auf der Tagung leitete sie den Workshop „Bridging the Gap – Zivilgesellschaft und Staat in der sozial-ökologischen Transformation“. 

„Soziale Gerechtigkeit mit dem Schutz unserer ökologischen Lebensgrundlagen zu verbinden ist mehr als eine Frage technokratischer Politik und gelungener Kommunikation, sie muss auch gesellschaftlich verhandelt werden“, so Sharp. „Der Streit, das Ringen um Lösungen und das Abwägen von Interessen brauchen mehr als bisher produktive Räume, um nicht zum Spielball eines rechten Populismus zu werden. Gute Formate und Strukturen des Austauschs an der Schnittstelle von Staat und Zivilgesellschaft sind hierfür zentral.“

► Mehr erfahren über den IÖW-Beitrag zur Tagung des Sozial-Klimarats…

Smart – aber zukunftsfähig? Friederike Rohde verteidigt erfolgreich Dissertation zum digitalisierten Energiesystem

Smart Homes und Smart Grids – Politik und Wirtschaft erhoffen sich von digitalen Energietechnologien, dass sie das Energiesystem nachhaltiger und Städte innovativer und wettbewerbsfähiger machen. Doch viele Bürger*innen und digitalpolitische Akteure betrachten „smarte“ Tools mit Skepsis. Wie sieht ein digitalisiertes Energiesystem angesichts vielfältiger und widersprüchlicher Perspektiven zukünftig in Deutschland aus? 

Die Techniksoziologin Friederike Rohde untersuchte in ihrer Dissertation den Diskurs zu digitalen Technologien im Energiesystem. Als Wissenschaftlerin im Forschungsfeld „Umweltökonomie und Umweltpolitik“ bearbeitet sie die Schnittstelle von Nachhaltigkeit und Digitalisierung und engagiert sich im Bündnis Bits & Bäume.

► Weiterlesen, um zu erfahren, was Friederike Rohde mit einer neuartigen Kombination aus Netzwerkanalyse und Diskursanalyse zum Thema Smart Home herausgefunden hat…

CDR breiter denken: Societal Corporate Digital Responsibility

Unternehmen tragen Verantwortung für die Auswirkungen ihrer digitalen Geschäftsstrategien. Corporate Digital Responsibility (CDR) legt den Fokus dabei bislang auf direkte Stakeholder. Unternehmensberaterin Dr. Saskia Dörr und IÖW-Forschungsfeldleiter Dr. Christian Lautermann wollen mit dem Ansatz „Societal CDR“ den Blick weiten: Sie betonen die indirekten, aber bedeutenden Auswirkungen digitaler Technologien etwa auf Wirtschaft, Gesellschaft und Politik. Es ist wichtig, auch passive Stakeholdergruppen und gesellschaftliche Institutionen zu berücksichtigen, die zwar keine direkte Beziehung zu Unternehmen haben, aber dennoch von der Digitalisierung betroffen sind.

Kostenloser Download (PDF)

Bundespreis „Blauer Kompass“: 20 Projekte zur Klimaanpassung nominiert

Der Bundespreis „Blauer Kompass“ ist die höchste staatliche Auszeichnung für Projekte zur vorbildlichen Vorsorge und Anpassung an die Folgen der Klimakrise. Mehr als 300 Bewerbungen sind bei der aktuellen Wettbewerbsrunde eingegangen – ein erneuter Teilnahmerekord. Für die Endauswahl sind 20 hervorragende Projekte nominiert, über die Ende Juni eine hochrangig besetzte Jury entscheidet. Auch die Öffentlichkeit kann mitentscheiden: Beim Online-Voting kann ab sofort bis zum 18. Juni 2024 für die Kategorie „Community-Preis“ abgestimmt werden. 

Die eingereichten Bewerbungen wurden in einem ersten Auswahlverfahren mit Unterstützung von IÖW und co2online entlang von sechs Kriterien guter Praxis der Anpassung an den Klimawandel bewertet.

► Mehr Informationen…

Internationale Delegation besucht Klimaanpassungsexperten am IÖW

Von Brasilien über China, Indien und Nigeria bis hin zur Inselrepublik Fidschi: Die Besucherreise „Anpassung an den Klimawandel in Deutschland“ ist nicht nur divers besetzt, sondern auch hochkarätig (Foto: IÖW)

Zunehmende Wetterextreme setzen Städte und Länder weltweit unter Druck. Sich daran anzupassen, ist ein vergleichsweise neues und komplexes Aufgabenfeld, das von Austausch und gegenseitigem Lernen profitiert. Das Auswärtige Amt und das Goethe-Institut haben führende Expert*innen aus dreizehn Ländern zu einer Reise eingeladen, um Einblicke in Klimawandelfolgen und Anpassungsmaßnahmen in Deutschland zu ermöglichen. Am 13. Mai 2024 besuchte die Delegation das IÖW. Professor Jesko Hirschfeld und Johannes Rupp diskutierten mit dem Besuch über Klimaanpassungsstrategien und Kosten der Klimakrise. 

► Hier klicken um zu erfahren, welche drei IÖW-Projekte wir der Delegation präsentiert haben…

Bernd Hirschl: Es braucht ambitioniertere Energieeinsparziele in allen Sektoren

In seinem Rückblick auf die Berliner Energietage 2024 bekräftigt IÖW-Energieexperte Professor Bernd Hirschl die Notwendigkeit von konsequenter Energieeinsparung als elementarem Bestandteil der Energiewende. Er fordert eine Energieeinsparstrategie mit entsprechenden politischen Sektorzielen – und möchte dies bewusst als Kontrapunkt zu den auf Bundesebene frisch abgeschafften Klima-Sektorzielen verstanden wissen. Hirschl war als Speaker auf zwei Energietage-Events zum Thema Effizienz auf dem Podium.

► Hier können Sie Bernd Hirschls Energietage-Rückblick bei LinkedIn lesen, sich mit ihm vernetzen und diskutieren

Blog Postwachstum

Gemeinschaft in der Nachhaltigkeit finden

Engagierten Menschen stehen vielfältige Möglichkeiten offen, sich für Nachhaltigkeitsthemen zu engagieren. Sie können sich für feste Gruppen mit hohem Organisationsgrad entscheiden, eher anlassbezogen aktivistisch werden oder durch individuelle Aktionen wirken. Doch aus welchen Gründen entscheiden sich Menschen für oder gegen einzelne Engagementformen? Wie unterscheiden sich Engagierte, die in einer aktivistischen Gruppe aktiv sind, von Personen, die gemeinschaftliche Ansätze suchen? Aufbauend auf einer Umfrage, gehen Lena Schmeiduch und Karsten Müller diesen Fragen nach.  

Christian Fahrbach argumentiert, dass es sich lohnt, über den Gleichgewichtszinssatz nachzudenken, der eine wichtige Rolle in einer Postwachstumsökonomie spielen könnte. 

► www.postwachstum.de

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Termine

4.–5. Juni 2024 | Stadtgrün wertschätzen: Das IÖW auf der Woche der Umwelt

Was hat die Stadtbevölkerung davon, wenn ihre Stadt stärker begrünt wird – bzw. wie hoch ist der Verlust, wenn Stadtgrün verloren geht? Das vom IÖW entwickelte Tool www.stadtgruen-wertschaetzen.de ermöglicht es, solche Entwicklungen für deutsche Großstädte zu simulieren und den Wert dieser Veränderungen in Euro auszudrücken. Bewertet werden dabei Ökosystemleistungen wie Wasserretention, Luftreinhaltung, Kohlenstoffregulation, Temperaturregulation sowie kulturelle Ökosystemleistungen. Das Tool bietet damit wichtige Daten für die Stadtplanung. 

Auf dem Stand des Bundesforschungsministeriums auf der Woche der Umwelt in Berlin stellen IÖW-Wissenschaftler*innen das Tool vor und stehen für Fragen rund um die ökonomische Bewertung städtischen Grüns zur Verfügung. 

Datum: 4.–5. Juni 2024
Ort: Schloss Bellevue, Berlin
Veranstalter: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

► Mehr Informationen

5. Juni 2024 | Symposium: Nachhaltige Lösungen für die Dekarbonisierung der Land- und Energiewirtschaft

Auf dem Symposium stellt das vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Projekt Landgewinn seine Ergebnisse zu Dekarbonisierungsstrategien in der Landwirtschaft vor. Über drei Jahre hat der Forschungsverbund untersucht, welche Potenziale in Pflanzenkohle, Agrophotovoltaik sowie E-Traktoren stecken, um die Kohlenstoffemissionen der Landwirtschaft zu senken und gleichzeitig die Integration erneuerbarer Energien ins Energiesystem zu verbessern. Die Technologien wurden aus ökologischer, ökonomischer, rechtlicher und energiesystemanalytischer Perspektive in einer Gesamtanalyse erforscht.

Datum: 5. Juni 2024
Ort: Berlin
Veranstalter: Hochschule Offenburg, Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, IÖW, Kehler Institut für Angewandte Forschung der Hochschule für Öffentliche Verwaltung
 
► Mehr Informationen  ► Anmeldung

19. Juni 2024 | Klimapolitik in Brandenburg. Finissage zur aktuellen Ausstellung mit Bernd Hirschl

Ein zentrales Ziel der Klimapolitik in Brandenburg ist es, spätestens 2045 Klimaneutralität zu erreichen. Dazu hat die Landesregierung einen Klimaplan beschlossen. Doch was heißt Klimapolitik? Welche Entscheidungen stehen an? Und wer kann mitbestimmen? Warum müssen wir unsere Lebensgewohnheiten und Wirtschaftsweisen ändern, damit Brandenburg lebenswert bleibt und sich zukunftsfähig aufstellt? IÖW-Energieexperte Professor Bernd Hirschl ist zu Gast bei der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung.

Der Eintritt ist frei. 

Datum: 19. Juni 2024, 18:00–19:30 Uhr
Ort: Potsdam
Veranstalter: Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung

► Mehr Informationen

24. Juni 2024 | Webinar: Vergleichende Analyse von vollintegrierten und Wechselakkusystemen in der E-Mobilität

Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Projekt „Effizienz- und Kreislaufpotenziale von Akkusystemen in der E-Mobilität“ (KreislaufAkkus) hat erstmals eine fundierte vergleichende Analyse von herkömmlichen vollintegrierten Batterien in die Fahrzeugkonstruktion von Elektrofahrzeugen mit einem Wechselakkusystem durchgeführt und präsentiert die Ergebnisse in einem Webinar. Die Forschenden der RWTH Aachen und des IÖW stellen die Auswirkungen einer Einführung wechselbarer Akkus auf den Fahrzeugbau, die Batterielebensdauer und die Ladeinfrastruktur sowie die ökonomischen und ökologischen Effekte beider Batteriesysteme vor. Außerdem präsentieren sie die wichtigsten Ergebnisse einer eigens durchgeführten Nutzerumfrage zur Akzeptanz von Wechselakkusystemen in Deutschland.

Datum: 24. Juni 2024, 10:00–12:30 Uhr
Ort: Online 
Veranstalter: ISEA/RWTH und IÖW

► Weitere Informationen und Anmeldung

11. Oktober 2024 | Fachtagung: Parks und Gärten für lebenswerte Städte

Parks, Kleingartenanlagen und Gemeinschaftsgärten sind für eine nachhaltige Stadtentwicklung essenziell, konkurrieren aber mit anderen Nutzungen um knappe Flächen. Wie können ihre Potenziale für Klimaresilienz und Lebensqualität noch stärker genutzt werden? Um diese Leistungen sichtbar zu machen und zu stärken, laden wir Sie zu einem Austausch mit Fachleuten aus Wissenschaft, Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft ein. Im Fokus stehen zum einen neue umweltökonomische Erkenntnisse zum Wert urbaner Gärten und Parks für nachhaltige Stadtquartiere. Zum anderen geht es um die in unseren Reallaboren erprobten praktischen Ansätze zur Schließung von Wasser- und Stoffkreisläufen und zur Stärkung der Klimaresilienz in Gärten und Parks. Die Veranstaltung findet im Projekt GartenLeistungen statt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.

Datum: 11. Oktober 2024, 09:00–17:00 Uhr
Ort: Berlin
Veranstalter: Projektverbund GartenLeistungen

Mehr Informationen 

13. November 2024 | Energiewendedialog: Soziale Innovationen im digitalisierten Energiesystem – Regionale Transformationsprozesse gemeinsam gestalten

Die Energiewende ist einer der größten gesellschaftlichen Transformationsprozesse: Die Struktur des Energiesystems und der Umgang mit Energie wandeln sich grundlegend. Unterschiedliche Akteure aus Zivilgesellschaft, Markt und Staat erproben regional und lokal neuartige Ansätze. Dabei spielen soziale Innovationen – neue soziale Beziehungen und Organisationsformen der Energieversorgung – eine bedeutende Rolle. Sie sind herzlich eingeladen, sich gemeinsam mit Akteuren aus Politik, Energiewirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft über eine zielführende Gestaltung der transformativen Innovationspolitik auszutauschen.

In der Dialogveranstaltung stellen wir das Projekt „Partizipation im digitalisierten Energiesystem durch soziale Innovationen“ (PaDiSo) vor, das sowohl die Rolle der Kommunen im Transformationsprozess beleuchtet als auch die Herausforderungen der regionalen Energietransformation im Spannungsfeld von Dezentralisierung, Digitalisierung und sozialem Wandel.

Diskutieren Sie mit uns die Erkenntnisse aus drei Jahren anwendungsorientierter Forschung und Zusammenarbeit mit kommunalen Akteuren auf regionaler Ebene und vernetzen Sie sich bei einem Abendimbiss mit Praxisakteuren, Engagierten, Forschenden und politisch Aktiven. 

Datum: 13. November 2024, 17:00–20:00 Uhr
Ort: Berlin
Veranstalter: IÖW, TU Berlin und Energieavantgarde Anhalt e. V.

► Mehr Informationen

Aus dem IÖW

Neu am IÖW: Svetlana Sieben

Gehalt und Urlaub sind Svetlana Siebens Fachgebiete – hier behält sie den Überblick und kümmert sich um die Führung der Personalakten, das Vertragswesen und die Lohnbuchhaltung. Die ausgebildete Fachfrau für Lohn- und Gehaltsabrechnung unterstützt die Verwaltung am IÖW.

► Mehr zu Svetlana Sieben | ► E-Mail an Svetlana Sieben

Aus dem IÖW-Netzwerk

Reinhard Loske ist neuer Honorarprofessor am WittenLab. Zukunftslabor Studium fundamentale

Mit seiner Antrittsvorlesung „Engagement, Handlungswissen und Zuversicht in Zeiten der ökologischen Krisen“ am 22. Mai 2024 wurde es offiziell: IÖW-Vorstand Dr. Reinhard Loske ist neuer Honorarprofessor am WittenLab. Zukunftslabor Studium fundamentale. Bereits 2013 wurde Loske als Professor für Politik, Nachhaltigkeit und Transformationsdynamik an die Fakultät für Kulturreflexion der Universität Witten/Herdecke berufen. 2019 wechselte er an die Cusanus Hochschule für Gesellschaftsgestaltung Bernkastel/Kues.

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Impressum

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Potsdamer Str. 105 | D-10785 Berlin
Telefon: +49-(0)30 - 884 59 4-0 | Fax: +49-(0)30 - 882 54 39
E-Mail: mailbox@ioew.de 

Redaktion: Richard Harnisch, Ludwig Wegner

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